Unser Vorstandsmitglied, wertvoller Berater und guter Freund Gerhard Bendel ist am 27. Oktober 2010 verstorben. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke.
Er wurde am 14. April 1944 in Tetschen-Bodenbach an der Elbe geboren, im damaligen Sudetenland. Er war das einzige Kind seiner Eltern Hugo und Emmi Bendel, geb. Werner. Sein Vater war bei seiner Geburt als Soldat im Kriegseinsatz und bis 1947 in Gefangenschaft. In 1946 wurde die Mutter mit ihrem zweijährigen Sohn aus der Heimat vertrieben und kam nach Saal an der Saale bei Königshofen. Bis zur Rückkehr seines Vaters aus der Gefangenschaft musste sich die Mutter alleine um ihren Sohn kümmern. Auf diese Zeit geht auch seine lebenslange enge Verbindung zu seiner Mutter zurück. In Saal besuchte er auch die Volksschule, dann das Gymnasium im nahe gelegenen Königshofen. Nach dem Abitur in 1963 begann er mit dem Jurastudium an der „Freien Universität in Berlin“, setzte dann sein Studium an der Universite Sorbonne in Paris fort und beendete sein Studium mit dem Staatsexamen an der Julius Maximilian Universität in Würzburg. 1971 erhielt er die Zulassung als Rechtsanwalt. 1975 gründete er mit dem Steuerberater Adolf Götz die Kanzlei „Bendel-Götz und Partner“ in Würzburg, in der er bis wenige Tage vor seinem Tode noch tätig war.
Gerhard Bendel war ein sehr erfolgreicher Rechtsanwalt. Er war schon als 30-jähriger im Würzburger Stadtrat, Vorstandsmitglied und Aufsichtsratsmitglied in verschiedenen Unternehmen, darunter über 30 Jahre im Verwaltungsrat der „Städtischen Sparkasse Würzburg“ der heutigen „Sparkasse Mainfranken“. Er war ein sehr bescheidener Mensch, große Ehrungen für seine Verdienste wollte er nicht. Er war sehr intelligent, konnte gut reden, aber auch zuhören und er konnte ausgleichen und Lösungen finden in sehr schwierigen Fällen. Sein Privatleben stand zunächst unter einem guten Stern. Er heiratete die Juristin Elke, geborene Eder, eine sehr schöne und kluge Frau, die ihm auch beruflich gut zur Seite stand.
Schon nach einer kurzen Zeit wurde seine Ehe zu einer quälend langen Leidenszeit. Seine junge Frau fiel in ein Koma, aus dem sie trotz jahrelanger, teurer Klinikaufenthalte, auch in den USA, nicht mehr erwachte, erst 1998 war der Kampf verloren. Auch Gerhard Bendel hatte viele Jahre schwere gesundheitliche Probleme. Mehrere Operationen, darunter auch zwei Nierentransplantationen und verschiedene Therapien hat er standhaft und ohne zu klagen ertragen und seine Tätigkeit bis kurz vor seinem Tod gewissenhaft ausgeführt. Er wollte auch noch an der Fahrt zum Totengedenken in Saaz im St. Antonius-Friedhof zu Allerheiligen teilnehmen. Dazu kam es nicht mehr.
Wir trauern um ihn.
Dr. Gerhard Illing
im Namen des Kulturkreises Saaz und des Saazer Heimatmuseums