Saazer Friedhofsgeschichte

Am 1. November 1872 wurde durch Dechant P. Alois Hanel die Friedhofskirche am neuen „Communalfriedhof“ geweiht. Der Friedhof war bereits im Jahr 1867 eingeweiht und mit einer Mauer umgeben worden. Unmittelbar in der Zeitfolge darauf erfolgte der Bau der Friedhofskirche. Der Saazer Bürger Anton Swoboda spendete unter der Bedingung 8000 Florentiner Goldgulden, dass er und seine verstorbene Gattin Katharina eine Gruft unter der Kirche erhielten und dass die Kirche dem heiligen Antonius geweiht werde.

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Doch Bürgermeister Dr. Hassmann verweigerte die Errichtung eines Altarbildes des heiligen Anton, und ließ am gotischen Altar lediglich ein einfaches Kreuz anbringen. Dennoch blieb der im Volksmund schon geläufig gewordene Name „Antonifriedhof“ und „Antonikirchl“ bestehen, ohne dass, wie es der Intention des Stifters entsprochen hätte, die Kirche dem heiligen Antonius geweiht worden war. Der Spender Anton Swoboda verstarb bereits am 24. Oktober 1871 im 80. Lebensjahr.

Der Friedhof bei St. Wenceslaus wurde aufgelassen, ebenso der Friedhof bei dem Pfründherhaus St. Prokop Nr. I.

(Quelle: Geschichte der königlichen Stadt Saaz, Dr. Adolf Seifert, Ausgabe 1894)

Ewald Rust, Schriftführer des Kulturkreis Saaz e. V.

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