Einladung zur Gedenkstunde in Saaz an Allerheiligen

Zu Allerheiligen am 1.November 2010 organisiert die Stiftung Saazer Heimatmuseum zum dritten Mal einen Besuch der Gedenkstätte im Saazer St. Antonius Friedhof. „Wir würden uns freuen, wenn auch in diesem Jahr wieder viele Saazer Mitbürger, Angehörige und Freunde mit uns der Todesopfer von 1945 gedenken“, so Dr. Gerhard Illing, der Vorsitzende der Stiftung Saazer Heimatmusem. Treffpunkt ist Sonntag der 31.Okt. im fränkischen Selb. Die Fahrt von Selb nach Saaz erfolgt am 1.11. vormittags. Das Mittagessen wird dann bereits in Saaz, im Hotel Cerny Orel (am Schiesshausplatz) eingenommen. Im Anschluss daran folgt um 14.30 Uhr eine Gedenkstunde auf dem Friedhof.

Anmeldungen bitte an die Geschäftsstelle des Saazer Heimatmuseums, Herrn Dr. Gerhard Illing, 64823 – Groß Umstadt, Prof.Völzing Ring 12, richten. Danach werden Hotelübernachtungen, Fahrmöglichkeiten und persönliche Wünsche geregelt.

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Stiftungsfeier im Markgräflichen Schlösslein

Vor 65 Jahren wurden die deutschen Bewohner und Bürger von den Tschechen aus ihren Wohnungen und Häusern getrieben, in Lagern eingesperrt und nach monatelanger Zwangsarbeit unter Zurücklassung ihres gesamten Hab und Gutes aus ihrer angestammten sudetendeutschen Heimat vertrieben. Ab 1964/ 65 konnten in jahrzehntelangen Bemühungen wichtige Andenken, Dokumente, Fotoalben, Bilder, Landkarten, Bücher und viele persönliche Dinge und sonstige Kulturgüter aus der alten Heimat zurück gekauft und gesammelt werden. Weiterlesen

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Die Toten verpflichten die Lebenden

von Horst Peter Helmer, Jahrgang 1930

Dieser Erlebnisbericht ist eine schriftliche Fassung meiner Zeitzeugenaussage im Rahmen der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Hof vom Leid und Sterben deutscher Bürger in der Nachkriegszeit 1945 / 1946 in Saaz, Postelberg und Maltheuern bei Brüx im ehemaligen Sudetenland.

Die Staatsanwaltschaft Hof untersucht Verbrechen bei der Vertreibung der Deutschen aus ihrer angestammten Heimat im Sudetenland in Nord-Böhmen. Auf Verlangen der Kriminalinspektion Schwabach, Mfr. habe ich nachfolgende Aussagen über die Ereignisse in Saaz und in Postelberg in der Zeit vom 3.bis 8. Juni 1945, aus meinen Erinnerungen heraus, in Form eines Gedächtnis-Protokolls und als Ergänzung zu meinem Erlebnisbericht vom Januar 2001, unter dem Titel „Wider das Vergessen“ niedergeschrieben.
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Mit der Kundmachung der Benesch-Dekrete am 19. Mai 1945 wurden in der Tschechoslowakischen Republik alle Deutschen zu staatlich unzuverlässigen Personen erklärt und das gesamte deutsche Vermögen unter “nationale Verwaltung” gestellt. Am 2.Juni 1945 wurde Saaz von den sowjetischen Kampfverbänden an die tschechische Verwaltung übergeben. Truppen des tschechischen Generals Svoboda und tschechische Horden besetzten daraufhin die Stadt. Am Sonntag, dem 3. Juni 1945, erfolgte auf Befehl der tschechischen Stadtverwaltung die verhängnisvolle Austreibung der Saazer Männer. Diese erfolgte auf brutalste Weise. Weiterlesen

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Die grauenvollen Tage von Saaz und Postelberg

Die grauenvollen Tage von Saaz und Postelberg, wo ich Schrecken und Gewalt erlebte, sowie Mord und Totschlag

Von Herrn Gerhard Skalla aus Saaz, Dorndorfergasse 96, als Zeitzeuge

Blick auf den Postelberger Kasernenberg (ca. 1837 von E.E. Kutschera)
Blick auf den Postelberger Kasernenberg (ca. 1837 von E.E. Kutschera)

9. Mai 1945
Meine Heimatstadt Saaz wurde in den Morgenstunden von der Roten Armee besetzt. An den darauf folgenden Tagen, stetige Vergewaltigungen und Plünderungen durch russische Besatzer. Zahlreiche verzweifelte Frauen und Männer gehen in den Freitod.

3. Juni 1945
Unsere Haustüre wurde durch tschechische Staatspolizei (SNP) gewaltsam geöffnet. Sie brüllten, dass sich alle deutschen Männer zwischen 15 und 65 Jahren umgehend auf den Ringplatz einzufinden hätten und an einer weißen Armbinde mit dem Buchstaben N für Ner-nec=Deutsch zu erkennen sein müssten. Mein Vater, Jahrgang 1895, Fleischhacker und ich, Jahrgang 1929, Schüler, erreichten um 08:00 Uhr früh den Marktplatz und sahen dort bereits ungefähr 3000 Buben und Männer versammelt, die von berittenen Tschechen mit Lederpeitschen traktiert und in langen Reihen aufgestellt wurden. Weiterlesen

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Die Massaker von Postelberg – Erinnerungen an 1945

Die Kaserne in Postelberg (Quelle: Lysippos)

Von Frau Hilde Dalbert-Gundermann aus Postelberg, Fischergasse 61

Nachdem man im Mai 1945 alle Postelberger deutschen Männer von 16 bis 65 Jahren in die Postelberger Kaserne zusammen getrieben und viele von Ihnen teilweise bestialisch ermordet hatte, wurden die Frauen und Kinder von tschechischen Soldaten (Swobodisten) und Polizisten (SNP) gezwungen, die Wohnungen zu verlassen, die Wohnungsschlüssel abzugeben und wurden dann in ein Barackenlager im Postelberger Fasangarten gebracht. Sie durften nur mitnehmen was sie am Leib trugen und maximal drei kg Gepäck, darunter Lebensmittel für eine Woche. Weiterlesen

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Einladung zum Museumsbesuch am Pfingstmontag

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Die umfangreiche Sammlung von Dokumenten, Büchern, Bildern und sonstige Andenken ist ein Zeugnis unserer Existenz in Saaz und im Saazerland. Mit der Errichtung der „Stiftung Saazer Heimatmuseum“ ist das Ziel des 1983 gegründeten Kulturkreises Saaz e.V., die Beschaffung und Bewahrung deutschen Kulturgutes aus Saaz und dem Saazerland, erreicht worden. Damit wurde sichergestellt, dass die bisher über 3000 gesammelten Exponate der Öffentlichkeit und unseren Nachkommen zugänglich bleiben. Es konnte nur ein kleiner Teil des geraubten Kulturgutes gerettet werden. Der größte Anteil der Kunstwerke, der Bibliotheken, unersetzlicher Archivalien und Bauwerke gingen mit dem gesamten Vermögen der vertriebenen deutschen Bürger verloren. Weiterlesen

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Stiftung Saazer Heimatmuseum anerkannt

Es ist geschafft: Das Saazer Heimatmuseum ist abgesichert!
Durch den Erhalt der Stiftungsurkunde von Regierungspräsidium und der Stiftungsaufsicht ist die Stiftung Saazer Heimatmuseum rechtskräftig.

Urkunde für die Stiftung Saazer Heimatmuseum

Die Stiftungsurkunde für das Saazer Heimatmuseum

Damit ist erreicht, dass das teilweise mühselig beschaffte Kulturgut unseren Nachfahren und einer breiteren Öffentlichkeit in einem Heimatmuseum auch weiterhin erhalten bleibt. Die schon vor Jahren eingeleiteten Bemühungen, die bei den Mitgliederversammlungen 2007 und 2009 von den Mitgliedern geplant und bestätigt wurden, kamen somit zu einem erfreulichen Abschluss. Weiterlesen

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Biographie von Herrn Hermann Josef Schneider

Biografie von Herrn Hermann Josef Schneider – Kapellmeister, Chordirektor, Komponist und Musikverleger

Hermann Josef Schneider wurde am 7. April 1862 in Tepl als Sohn eines Gerichtsbeamten geboren. Schon als Kind fiel seine musikalische Begabung auf, er erhielt Musikunterricht und spielte schon als Jugendlicher hervorragend Violine und Klavier.

1881 wurde er Soldat, wie nicht anders zu erwarten, diente er bei einem Musikzug. Hier lernte er die Blasmusik kennen, eine gute Vorschule für die spätere Komposition zahlreicher Märsche für Blasmusik, darunter der bekannte Erzherzog-Carl-Marsch und der Erzherzog-Albrecht-Marsch.

1893 kam er nach Saaz als Lehrer der Musikschule, er leitete den Chor der Saazer Stadtkirche und ab 1897 die Kapelle des Saazer privilegierten Schützenkorps. Durch seine zahlreichen Kompositionen erreichte er bald einen großen Bekanntheitsgrad. Er war ein vielfältiger Komponist. Neben Marschmusik schuf er drei Operetten, Lieder, Konzert- und Tanzmusik, Ouvertüren, Walzer, Polka und Salonmusik. Weiterlesen

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Biographie des Primarius Dr. Wilhelm Bergmann

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Primarius Dr. Wilhelm Bergmann war ein hochverehrter und sehr geschätzter Arzt, der sich 40 Jahre lang als Leiter des Saazer Krankenhaus verdient machte.

Er wurde am 6.März 1864 in Lusdorf im Bezirk Friedland als vierter Sohn ehrsamer Bauersleute geboren. Er hatte noch vier Brüder und eine Schwester. Er und sein jüngerer Bruder durften studieren. Sie besuchten das Gymnasium in Leitmeritz. Nach dem Abitur studierte er an der Universität in Prag Medizin, wo er im März 1890 zum Doktor promovierte. Sein jüngerer Bruder wurde Tierarzt. Wilhelm war nach dem Studienabschluss für ein Jahr im anatomischen Institut des Prager Krankenhauses beschäftigt. In seiner dreijährigen Tätigkeit als Assistenzarzt an der chirurgischen Klinik erwarb er sich einen sehr guten Ruf als Facharzt, was die Saazer Stadtgemeinde dazu bewog, den jungen Mediziner Dr. Bergmann als Leiter des Saazer Krankenhauses zu berufen. Weiterlesen

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Nachruf und Erinnerungen an Walter Rauscher

Bereits am 8.Oktober 2009 verstarb unser langjähriges Mitglied Walter Rauscher, Jahrgang 1928. Wie fast alle deutschen Einwohner von Saaz kam er nach einjährigem Lageraufenthalt und Zwangsarbeit als Heimatvertriebener 1946 nach Baden-Württemberg. In Pforzheim wurde er Goldschmied, lernte seine Frau Marianne kennen und heiratete 1954. Seitdem wohnte er mit seiner Frau und den beiden Söhnen Axel und Jürgen in Keltern-Dietlingen. Weiterlesen

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