Verlorene Heimat? – von Ewald Rust

Wir haben die Heimat nicht verloren wie einen Schlüsselbund. Das Wort „verloren“ drückt nicht die wahren Umstände aus, und wir sollten es deshalb in dieser Verbindung meiden.

Wir haben auch keine Zweitheimat wie eine Zweitwohnung. Dazu fehlt uns der Besitz der ersten, aber wir haben uns eine zweite Heimat geschaffen.

Uns ist eine Doppelheimat zu eigen: Die Stammheimat im Herzen, im Wissen, Denken und Wollen, und eine andere hier als Realität.

Wir haben die neue Heimat oder zumindest eine Heimstatt als Zuhause auch nicht gefunden wie einen Gegenstand, den ein anderer verloren hat, vielmehr haben unsere Eltern und wir diese erarbeitet, erspart und durch unzählbare Aktivitäten erworben, real und ideell.

Wir haben unsere Heimat nicht durch Unachtsamkeit verloren, sie wurde uns durch politische Macht wider Recht genommen, geraubt.

Für das geistige Erbe stehen wir in der Pflicht. Dieser Pflicht sind wir verbunden gegenüber unserer Selbstachtung und der Würde unserer Eltern und vorheriger Generationen.

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